Die Suche nach einem geeigneten Lkw-Parkplatz ist nicht nur ein ständiger Stressfaktor für Fahrer, sondern führt auch immer wieder zu gefährlichen Situationen, von denen einige tragischerweise tödlich enden. Wenn man bedenkt, dass in Deutschland bereits heute rund 40.000 Lkw-Parkplätze fehlen, wird das Ausmaß des Problems erschreckend deutlich.
Die Ausgangslage
Es reicht nicht aus, einfach mehr Parkplätze zu bauen, besonders wenn die vorhandenen oft ineffizient belegt werden. Diese Ineffizienz wurde durch Dr. Roland Schröder von der R+V Versicherung hervorgehoben, der darauf hinwies, dass Fahrer häufig unsachgemäß parken müssen, um gesetzliche Ruhezeiten einzuhalten. Dieses Problem verursacht nicht nur Verkehrsstörungen und potenzielle Unfälle, sondern belastet auch die Nerven und die Gesundheit der Lkw-Fahrer erheblich.
Die Lösung: SOLP mit KI-Unterstützung
Um dieser Krise zu begegnen, wurde das Forschungsprojekt "Smart Optimized Lorry Parking" (SOLP) ins Leben gerufen, das von KRAVAG, SVG, dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut und der Blue Consult GmbH umgesetzt wird. Ziel dieses ambitionierten Projekts ist es, mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) ein digitales System zu entwickeln, das Lkw-Fahrern in Echtzeit dabei hilft, einen Parkplatz zu finden.
Wie funktioniert das System?
Daten von Mautstellen, Wetterstationen oder Satelliten liefern aktuelle Informationen zu Staus, Wetterbedingungen, Baustellen und der Auslastung von Parkplätzen. Diese Informationen werden in Echtzeit mit den Fahrtrouten der Lkw-Fahrer verknüpft. Durch eine einfache Farbcodierung (Rot, Gelb und Grün) in einer App oder On-Board-Unit können die Fahrer auf einen Blick erkennen, wie hoch die Auslastung der Parkplätze entlang ihrer Route ist.
Vorteile und Nutzen:
- Lkw-Fahrer: Intelligente Parkplatzsuche, Stressminderung, Gesundheitsschutz und die Möglichkeit, gesetzliche Ruhepausen einzuhalten.
- Logistikunternehmen: Kostensenkung, zuverlässigere Lieferungen und Investitionsplanungshilfe.
- Investoren und öffentliche Hand: Prognose des künftigen Parkplatzbedarfs und Integration der SOLP-Dienste.
- Gesamtgesellschaft: Effizientere Parkraumnutzung, CO2-Reduzierung, flüssigerer Verkehr, Unfallvermeidung, Gesundheitsschutz und Diebstahlprävention.
Ausblick und Entwicklung:
Bis November 2024 soll das System voll einsatzbereit sein und könnte, wenn es von allen Lkw-Fahrern genutzt wird, das Parkplatzproblem erheblich mildern.
Für weitere Details und Fortschritte des Projekts, klicke hier.
Quelle: Treibstoff 1/2023 von Kravag
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