Elektronischer Kanban ist ein Begriff, der eine dezentrale Steuerung nach dem Hol-Prinzip unter Einbeziehung elektronischer Systeme beschreibt.

In der heutigen Zeit, in der komplexe Produktionsprozesse oft auf Informationstechnologie angewiesen sind, um der Vielfalt der Varianten gerecht zu werden, kann ein elektronisches Kanban-System eine äußerst effektive Lösung sein, um schnell auf Probleme oder Engpässe reagieren zu können. Es bietet eine ideale Möglichkeit, manuelle Kanban-Systeme durch Software-Support zu optimieren und somit die Produktionsprozesse zu verbessern.

In Lagern, die über ein elektronisches Kanban-System verfügen, wird der Materialfluss durch Behälter oder Kanban-Karten gesteuert. Die Kanban-Karten dienen als klassisches Identifikationsmittel an der Ware und haben den Vorteil, dass für eine Nachlieferung lediglich die elektronische Information der Karte (eKanban) transportiert werden muss. Besonders weit verbreitet ist die Kanban-Steuerung mit zwei Behältern: Während sich ein Behälter in der Produktion befindet, wird der zweite Behälter bereits nachgefüllt. Es gibt drei Varianten der Kanban-Steuerung, je nachdem ob das Material aus einem Lager bereitgestellt und kommissioniert (Lager-Kanban), bestellt (Lieferanten-Kanban) oder nachproduziert (Produktions-Kanban) wird.